Aus dem Stadtrat Eggenfelden - November 2022

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Der Aufmacher im Lokalteil des Rottaler Anzeigers vom 8. November - immerhin die „Zeitung für Eggenfelden“ - bestand aus einem langen, reich bebilderten Bericht über eine Ausstellung in Pfarrkirchen. Offensichtlich geschieht in Eggenfelden selbst nicht mehr genügend Berichtenswertes. Diesbezüglich könnte man durchaus einen Zusammenhang auch mit der Länge der Tagesordnungen der letzten Stadtratssitzungen sehen. War die Agenda schon im Oktober sehr überschaubar gewesen, standen nun an ebendiesem 8. November im nichtöffentlichen und im öffentlichen Teil insgesamt ganze elf Punkte auf der Liste, davon sieben aus der Kategorie „Genehmigung der Niederschrift“ oder Ähnliches. Es scheint, als gäbe es in Eggenfelden kaum Probleme, die einer Lösung harren würden.

Zeit und Energie hatte man im Rathaus jedenfalls für eine Umfrage unter den Bürgerinnen und Bürgern, ob die „MITFAHRERBANKERL“ bestehen bleiben sollen. Dabei sprachen sich weit über 100 Teilnehmer für dieses niederschwellige Mobilitätsangebot aus, das auch in vielen anderen Kommunen hierzulande existiert, in Eggenfelden nie zu Problemen führte und dessen laufender Betrieb keinerlei Kosten für die Stadt verursacht. Trotzdem wird es, wie unter „Mitteilungen und Informationen“ zu erfahren war, nun per Anordnung von Bürgermeister Martin Biber abgeschafft, da deutlich mehr Umfrageteilnehmer gegen als für den Fortbestand der „Mitfahrerbankerl“ gestimmt haben. Einer erheblichen Zahl von Bürgerinnen und Bürgern wird nun also ein Stück Mobilität genommen, weil … ja, warum eigentlich? Weil andere Leute, darunter der Bürgermeister, persönlich mit „Mitfahrerbankerln“ nichts anfangen können und deshalb auch niemand sonst etwas von ihnen haben darf?

Konstruktiv und auch einigermaßen gehaltvoll, wenngleich nicht Gegenstand einer Beschlussfassung waren anschließend immerhin die beiden Projektvorstellungen. Bei „GOTIK IM LANDKREIS“ werden unter Leitung des dortigen Kulturbeauftragten hunderte Gebäude und andere Objekte in Rottal-Inn in einem „WissenschaftsInformationsSystem“ erfasst, auf das auch im Rahmen der KURATORISCHEN ERSCHLIESSUNG DER HOFMARK GERN zugegriffen werden kann. Hier kommen weitere digitale und analoge Angebote dazu, auch ein Info-Point in der Schlossökonomie ist angedacht.

In Sachen SCHULSANIERUNG wurde die Entwurfsplanung zum Parkplatz für die Pkws der Lehrkräfte und zu den Fahrradstellplätzen präsentiert. Letztere rücken an den Haupteingang heran und werden z. T. überdacht, der Pkw-Parkplatz befindet sich nördlich davon. Kontrovers diskutiert wurde, ob der Verbindungsweg von der Pfarrkirchener Straße zur Birkenallee ausschließlich vorbei an der Ausfahrt des Pkw-Parkplatzes und sodann zwischen letzterem und den Radstellplätzen, also über den Vorplatz der Schule verlaufen oder zur Entlastung dieses Abschnitts und zur Erhöhung der Verkehrssicherheit zusätzlich ein Zweig nördlich und östlich um die Kfz-Stellplätze herumgeführt werden soll. Die Kosten belaufen sich im einen wie im anderen Fall auf gut 1 Mio. €. Für die zweite Variante votierten aus den genannten Gründen die UWG-Fraktion und ein Mitglied der FWG-Fraktion, die Mehrheit favorisierte hingegen die erste, um anstelle des Wegs noch ein paar Bäume pflanzen zu können.

Den letzten Teil der Stadtratssitzung bestritten wie immer unter „Wünsche und Anregungen“ die Fraktionen, und zwar überwiegend mit Bürgeranliegen. U.a. schilderte Klaus Kammergruber (UWG), dass außerhalb des eigentlichen Stadtgebiets verschiedene GEMEINDESTRASSEN von den Rändern her so zugewuchert seien, dass ein Passieren mit breiteren Fahrzeugen kaum mehr möglich sei. Auf die vielen Schlaglöcher im Radweg in der BIRKENALLEE musste UWG-Fraktionssprecher Dr. Andreas Stegbauer zum wiederholten Male hinweisen; es handle sich offensichtlich um ein grundsätzliches Problem, dem mit dem bisher praktizierten turnusmäßigen Auffüllen nicht beizukommen sei. Außerdem übermittelte er den Wunsch von Anwohnern nach verstärkten Geschwindigkeitskontrollen auf der Straße AM LICHTLBERGER WALD, die infolge der Teilsperrung der B388 vom überörtlichen Verkehr häufig als Ausweichstrecke missbraucht werde. Schließlich gab er noch die Bitte eines Bürgers weiter, die Kennzeichnung der Sperrfläche vor dem Haupteingang des FRIEDHOFS BEI ST. SEBASTIAN in Gern zu erneuern, damit diese künftig nicht mehr zugeparkt würde.

Der Aufmacher im Lokalteil des Rottaler Anzeigers am nächsten Tag bestand übrigens in der Rückschau auf ein Konzert in Eggenfelden, das vor 24 Jahren stattgefunden hatte …